EFS Podcast

Season 4 - #5 EFS Consulting goes West: Mit Strategie durch Amerikas Wirtschaftswandel

EFS Consulting Season 4 Episode 5

Was wie ein Risiko wirkt, ist in Wahrheit eine strategische Chance: Die US-Wirtschaftspolitik holt Wertschöpfung zurück ins Land und öffnet Türen für neues Business.

In dieser Episode sprechen wir darüber, warum wir gerade in dieser Zeit den Schritt gewagt haben - trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten, neuer Handelspolitik und wachsender regulatorischer Anforderungen. 

Host Ralph Zlabinger spricht mit Christian Schaupp, Geschäftsführer von EFS Consulting, und Michael Rinda, CEO von EFS Americas, über die Beweggründe hinter dem Markteintritt, die Wahl des Standorts Atlanta und die ersten Erfahrungen vor Ort. Gemeinsam geben sie Einblick in die strategischen Überlegungen, Herausforderungen und Chancen des US-Marktes.

Neben dem Aufbau von EFS Americas, spricht Michael auch über Themen wie der Umbau von Wertschöpfungsketten, Unterschiede zwischen amerikanischen Bundesstaaten oder die Dynamik des Marktes. Denn während in Regionen wie Detroit Aufbruchsstimmung herrscht, sorgen Zölle und geringe Margen in der Lieferantenwelt für eine zunehmende Volatilität.

Auch der Kontrast in der Arbeitskultur kommt zur Sprache. Weniger Analyse und mehr „Machen“ wird gewünscht. Das Feedback aus ersten Projekten war deutlich: „Sehr guter Job - aber sehr „deutsch“.“ Eine Einladung, die Balance zwischen Struktur und Pragmatismus neu zu justieren.

Außerdem wird beleuchtet:

  • wie sich die neue Wirtschaftspolitik der USA auf europäische Unternehmen auswirkt,
  • wie Reshoring und Reindustrialisierung betrachtet werden sollten,
  • welche Dienstleistungen EFS Consulting in den USA anbietet,
  • und welche Wachstumsziele EFS Americas in den nächsten Jahren verfolgt.

 

Klar ist: EFS Americas wird keine rein amerikanische Firma – sondern ein österreichisch-amerikanisches Derivat. Mit dem Anspruch, das Beste aus beiden Welten zu verbinden.

Viel Freude beim Hören!

 

Diese Folge ist besonders interessant für:

• Führungskräfte und Entscheider:innen mit internationaler Verantwortung,

• Unternehmen mit Expansionsplänen in den USA,

• Fach- und Führungskräfte aus Industrie, Automotive und Supply Chain,

• Berater:innen und Strateg:innen im internationalen Umfeld,

• alle, die sich für globale Wirtschaftstrends und Marktmechanismen interessieren.

00;00;00;01 - 00;00;25;21
Ich glaube, was ich wirklich geändert hat, ist das Vertrauen, das man in weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen haben kann. Wenn du in der Michigan Area bist, da herrscht extreme Aufbruchsstimmung. Man muss jetzt im Prinzip seine Wertschöpfungsketten überdenken und umbauen. Das Feedback war ja tatsächlich: Super Job gemacht, aber ihr seid schon sehr Deutsch. Handelszölle, neue Wirtschaftspolitik, Unsicherheit. Und genau jetzt geht EFS Consulting in die USA.

00;00;25;25 - 00;00;52;15
Was nach Risiko klingt, ist eine klare strategische Entscheidung. Heute haben wir Christian Schaupp, den Geschäftsführer von EFS und Michael Rinda, den neuen Geschäftsführer von EFS Americas, eingeladen, damit sie erklären können, wie man als Consultingfirma im Jahr 2025 den US Markt erobert. Das ist der EFS Podcast. Ich bin euer Host Ralph Zlabinger. Viel Spaß mit der folgenden Episode. Lieber Christian, lieber Michael, es freut mich sehr, dass ihr zur neuen Folge des EFS Podcast gekommen seid.

00;00;52;15 - 00;01;02;23
Wir haben jetzt ein ganz besonders spannendes Thema, und zwar die Expansion in die USA. EFS goes west. Aber zuerst einmal herzlich willkommen! Ich wollte fragen Wie geht es euch und wie seit ihr heute hierhergekommen?

00;01;02;29 - 00;01;14;03
Ja, Hallo erstmal. Nein, alles gut. Ich bin jetzt seit langem wieder in Wien, freue mich natürlich auch wieder in der Heimat zu sein und plane schon wieder meinen nächsten Trip Richtung USA nächste Woche.

00;01;14;05 - 00;01;35;23
Ja auch von meiner Seite: Hallo lieber Ralph, das wird ja schon fast zur Gewohnheit, hier zu sitzen und mit dir zu plaudern. Mir geht es natürlich sehr gut, speziell weil ich hier sitzen darf und über ein spannendes Thema reden darf. So gesehen freue ich mich auf das Gespräch. Gut, dann wollen wir gleich in das Thema hineinspringen. Christian, was waren eigentlich die Beweggründe, in die USA zu gehen?

00;01;35;24 - 00;01;58;12
Gerade das ist ja heutzutage ein sehr spannendes Thema. Die USA mit ihrer neuen politischen Führung scheint es ja Unternehmen nicht leicht zu machen, dort zu agieren. Trotzdem haben wir genau jetzt diesen Sprung gewagt. Wie ist es dazu gekommen? Ich würde es umgekehrt sagen, also dort zu agieren, das ist ja durchaus ein Ziel der neuen amerikanischen Führung, auch ein legitimes Ziel.

00;01;58;14 - 00;02;20;20
Warum wir jetzt gerade darüber nachdenken, nach Amerika zu gehen, hat verschiedene Gründe. Ich meine, im Endeffekt waren wir immer schon global ausgerichtet und wir haben überall dort, wo es notwendig war, um unsere Dienstleistung lokal erbringen zu können, auch entsprechend lokale Repräsentanzen gemacht, sei es jetzt in Japan, sei es in China. Eine Zeit waren wir in Mexiko und es ist einfach so, dass zwei Dinge zusammentreffen.

00;02;20;20 - 00;02;45;11
Auf der einen Seite Nachfrage aus der Region von europäischen Kunden, die wir viele Jahre hier in Europa schon begleitet haben, und auf der anderen Seite natürlich rechtliche Rahmenbedingungen, die uns letztendlich dann zu der Entscheidung gebracht haben, vor Ort eine Präsenz zu haben, um damit auch eine Legal Entity zu haben und jetzt haben wir auch noch die richtige Person gefunden, die letztendlich mit rüber geht und dort auch das Geschäft entwickelt.

00;02;45;11 - 00;03;05;08
Und damit sind alle Voraussetzungen gegeben. Also EFS goes America. Das ist das Stichwort. Michael unser neuer CEO EFS Americas, das ist ja eine ganz besonders spannende Rolle, die wir nicht alle Tage zu vergeben haben, im Unternehmen. Wie ist es dazu gekommen, dass du diese tolle Rolle bekommen hast? Ja, ist, glaube ich eine gute Frage. Die könnte man dem Christian auch stellen.

00;03;05;10 - 00;03;25;10
Aber vielleicht aus meiner Warte: Ich mein grundsätzlich das Thema USA war ja für mich eigentlich immer interessant. Ich habe auch meinen Master in Boston gemacht, habe zwischenzeitlich ja auch ein halbes Jahr EFS verlassen, um meiner Familie beim Aufbau ihres Unternehmens zu unterstützen in Texas und Florida. Also von daher, ich hatte immer einen Bezug dazu und ich hätte mir damals auch schon vorstellen können, das längerfristig zu machen.

00;03;25;13 - 00;03;44;04
Aber auch damals war es schon aufgrund der Visa Bedingungen einfach nicht möglich. Und dann das Comeback zu EFS nach einem halben Jahr war ja auch nicht schlecht. Von daher war das ja dann auch eine gute Alternative für mich. Und ja, wie gesagt, ich glaube am Ende des Tages sind aus meiner persönlichen Sicht ein paar Ströme zusammenkommen - also für mich natürlich.

00;03;44;07 - 00;04;07;20
Bin 2024 Partner worden. Natürlich überlegst du auch: Okay, was sind denn die nächsten Schritte? Wie geht es weiter? Wo gibt es noch Möglichkeiten? Wie kann ich mich selbst noch verwalten? Wie kann ich selber besser werden? Und ja, kurzzeitig stand dann auch China zur Debatte, weil wir da ja auch erfolgreich mittlerweile viele Projekte machen. Ich glaube, dann hat es sich einfach so ergeben, dass USA aufgrund der Kundennachfrage wieder Christian schon gesagt hat, wirklich ein Thema geworden ist.

00;04;07;23 - 00;04;28;05
Und wie ich dann das Angebot bekommen habe, hat es aus meiner Sicht dann nicht mehr viel zu nachdenken gegeben. Habt damit eigentlich mehr oder weniger auch am Traum, den ich als Jugendlicher hatte, auch verwirklichen können und deswegen sind wir jetzt da wo wir sind. Jetzt kommen beim Michi zwei gute Dinge zusammen. Er kann und er will. Mehr braucht man nicht. Das ist super.

00;04;28;08 - 00;04;45;20
Ja und wie ich gehört habe ja mitbekommen habe, du hast dich ja dort nicht in ein gemachtes Bett legen können, Michael, sondern eigentlich haben wir ja dort von Grund auf alles aufbauen müssen. Das heißt, wir haben ein Office eröffnen müssen, wir haben eine Location ausgesucht und wir haben uns dafür Atlanta entschieden. Vielleicht kannst du ein bisschen darüber erzählen, wieso Atlanta und wie war das überhaupt da dann ein Office zu öffnen?

00;04;45;23 - 00;05;07;03
Ja, kann ich gerne ein bisserl was erzählen. Also ich meine grundsätzlich wie es der Christian gesagt hat, es gab einige Kundenanfragen und denen sind wir mal gefolgt. Also natürlich haben wir mal zu Beginn ein paar Business Development Reisen gemacht, bisschen geschaut, okay, wie viel Potenzial steckt da wirklich dahinter? Und ja, grad zu Beginn, ich sage mal, die Nähe zu den Kunden, die wir hier hatten, zum Netzwerk, das wir hatten, lag halt Atlanta bisschen auf der Hand.

00;05;07;03 - 00;05;26;09
Also natürlich einerseits die Lage also du bist aus Atlanta mit dem riesen Flughafen eigentlich irrsinnig schnell überall. Es gibt super Zugang zu Talent und gerade wenn man Richtung North Carolina, South Carolina, Alabama schaut, gibt es halt auch genau die Kunden, die wir hier auch in Europa bespielen und deswegen ist dort eigentlich ohne viel... ich mein ohne viel überlegen ist vielleicht übertrieben.

00;05;26;09 - 00;05;47;15
Natürlich haben wir uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber es war dann einfach schlussendlich so, dass wir gesagt haben okay, wir müssen jetzt noch mal starten und dann ist es Atlanta geworden. Und mittlerweile merken wir auch, dass sich vieles vom Geschäft auch Richtung Michigan Area bzw. Detroit verlagert. Deswegen sind wir jetzt auch da gerade auf der Suche nach einem kleinen Office, um auch dort ein bisschen lokaler unsere Dienstleistungen anbieten zu können.

00;05;47;18 - 00;06;08;06
Und wir haben da ein paar interessante Alternativen. Wir sind jetzt auch schon Richtung Recruiting mehr in die Michigan Area eingestiegen und bin gespannt, was die Zukunft bringt und wo es uns noch überall hin verschlägt. Genau. Und wie ist es jetzt so? Ich habe das eingangs ja schon gefragt. Es ist ja nicht so klar wie das Geschäftsklima oder generell das Klima, wenn man von außen kommt, in der USA gerade ist.

00;06;08;08 - 00;06;33;04
Ist das jetzt eigentlich ein Vorteil, weil die USA möchte ja sozusagen sehr viel wieder zurück verlagern, was natürlich wieder neues Business dort generiert. Andererseits scheinen sie es ausländischen Anbietern auch nicht unbedingt immer allzu leicht zu machen. Wie wirkt sich das jetzt aus? Wie beeinflussen Handelszölle oder regulatorische Rahmenbedingungen das Geschäft dort? Ja, eine gute Frage. Also grundsätzlich würde ich sagen, es ist halt wirklich staatenabhängig, mit wem du sprichst.

00;06;33;05 - 00;06;58;02
Also es ist sehr volatil momentan. Wenn du in der Michigan Area bist, da herrscht extreme Aufbruchsstimmung. Also ich glaube, Detroit hat gerade wieder einen extremen wirtschaftlichen Aufschwung, sehr viel investiert wird dort. Es gibt extrem viele Förderungen, auch vom Bundesstaat und dort ist eigentlich die Stimmung ganz gut. Wenn du jetzt Richtung Kalifornien schaust, die Stimmung, okay, die E-Mobilität ist jetzt wieder vier Jahre zurückgeworfen worden. Also von daher, es kommt wirklich drauf an, wo du bist und mit wem du sprichst.

00;06;58;04 - 00;07;21;11
Ich meine, grundsätzlich würde ich schon sagen, es ist Aufbruchsstimmung, aber natürlich auch eine gewisse Ungewissheit, weil du einfach... du weißt nicht, was morgen passiert. Du weißt nicht, woran du dich morgen halten musst. Und natürlich gibt es jetzt auf der einen Seite die Ideen oder ich sage mal die Bewegung und dass man sagt okay, wir investieren mehr. Auch die europäischen OEMs und das sind auch einige Produktanläufe geplant.

00;07;21;13 - 00;07;41;13
Dann auf der anderen Seite wieder natürlich die wirtschaftliche Lage aktuell. Also wenn man sich da ein bisschen mit den Balance Sheets usw. und Profit Loss Statements auskennt, sieht man: sie wissen, dass sie investieren müssen, aber es ist halt momentan einfach nicht so einfach. Und deswegen merkst du auch, dass jetzt wieder der ein oder andere Produktanlauf auch ein bisschen verschoben wurde, nach hinten geschoben wurde.

00;07;41;16 - 00;08;03;26
Und ja, natürlich wirkt sich das dann einerseits auf die Automobilbauer aus, aber auf der anderen Seite natürlich auch auf die Lieferantenwelt und dort herrscht natürlich auch mit den geringen Margen, dann natürlich auch extreme Ungewissheit, wie es weitergeht. Ich war sehr, sehr viel auf Networking Events unterwegs in letzter Zeit und da kriegst du die unterschiedlichsten Stimmungen mit. Aber ich glaube zusammenfassend das Potenzial ist da.

00;08;03;27 - 00;08;28;05
Die Leute vertrauen immer noch auf den amerikanischen Markt. Und gerade wenn man Richtung Europa schaut, glaube ich, wird auch das Potenzial erkannt und von daher sehen wir dem jetzt einmal sehr positiv entgegen. Christian, dieses Thema, die neue Wirtschaftspolitik der USA, Trends wie Reshoring und Reindustrialisierung, die müssen ja eigentlich auch eine Auswirkung auf andere Unternehmen haben, weil die USA ja das sozusagen ein neues Leitbild, eine neue Policy vorgibt.

00;08;28;07 - 00;08;56;20
Merken wir das auch bei unseren europäischen oder bei anderen Kunden, dass die sich auf diese Themen vorbereiten und deshalb ihr Verhalten ändern? Ihr Verhalten ändern, ist jetzt vielleicht... sehr, sage ich mal, ein sehr großes Wort. Aber Fakt ist, dass es einfach im Kontext eines globalen Wirtschaftverbunds neue Rahmenbedingungen gibt. Also ich würde mal sagen, das Reshoring oder Reindustrialisierung als Trend würde ich jetzt nicht überbewerten, weil wie gesagt steht die USA damit nicht alleine da.

00;08;56;23 - 00;09;19;08
Also da gibt es viele viele andere Länder, die eine sehr ähnliche Handelspolitik verfolgen. Es ist halt immer die Frage, wie sehr man es nach draußen schreit. Aber rein faktisch versuchen das alle großen Regionen bis zu einem gewissen Grad. Jetzt ist halt gerade sozusagen das Thema duties wieder halt so populär. Aber was jetzt nach außen geschrien mit duties passiert ist davor mit Non tariff trade barriers passiert und zwar auch sehr effektiv.

00;09;19;11 - 00;09;49;26
Ich glaube, was sich wirklich geändert hat, ist das Vertrauen, das man in weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen haben kann. Und das ist glaube ich, für uns das Spannende. Ich spreche jetzt echt aus der Berater Perspektive. In einer Welt, wo der globale Freihandel das höchste Gut war und damit sozusagen ein globales Produktionsnetzwerk zu optimieren, sich darauf verlassen konnte, dass man im Prinzip eine Art von cherry picking macht und sich dort hinsetzt und dann halt, wo es für bestimmte Dinge optimal ist und dann im Prinzip die Regionen versorgt, die logistisch als sinnvoll sind.

00;09;50;00 - 00;10;20;27
Dieses Optimierungskriterium ist ein Stück weit in den Hintergrund getreten und man muss jetzt regionaler denken im Sinne von Wirtschaftsregionen. Und man muss vor allem mehr Flexibilität in die Wertschöpfungsketten einbauen. Und was man davor im Sinne auf Teufel komm raus optimiert hat, sehr, sehr spitz, das war letztendlich man hat die Flexibilität rausgenommen. Ja, das ist jetzt in allen Aspekten genauso wie man mit Just in Sequence wenn es die Flexibilität sozusagen im Sinne von Pufferbestände aus einer typischen Supply Chain rausgenommen hat, hat man so auch durch die Wahl des Produktionsstandortes.

00;10;20;27 - 00;10;41;11
Wenn ein Unternehmen einen Automobilhersteller die globale Produktion von einem Fahrzeug in eine Region verlegt, dann ist das natürlich sehr vulnerabel, wenn dann auf einmal irgendwer Zölle einführt und du im Prinzip, selbst wenn du nach Europa die Autos zurück importiert, dann nach Europa Zölle zahlen muss, als europäischer OEM. Das wäre vor ein paar Jahren gar nicht am Risikoradar gewesen.

00;10;41;11 - 00;11;00;26
Jetzt ist es da. Das bedeutet, man muss jetzt im Prinzip seine Wertschöpfungsketten überdenken und umbauen. Und das ist tatsächlich eine Aufgabe. Und Glück ist Geschick, sind wir sehr, sehr gut in dem Aspekt. Und das ist auch ein Thema, das jetzt vor allem in Amerika und in der Region rund um die USA relevant ist. Und damit gibt es für uns dort ganz viel Beratungsthemen.

00;11;00;29 - 00;11;21;02
Michael und das wäre jetzt genau meine nächste Frage gewesen: Was genau bieten wir denn an in den USA? Was sind unsere Dienstleistungen dort? Die Strategie ist, dass wir unsere Expertise, unserem Know-how, das wir eigentlich hier in Europa aufgebaut haben und auch in Asien nach Amerika bringen. Also die Best Practices wenn du es so möchtest und ja, natürlich, irgendwo musst du anfangen.

00;11;21;02 - 00;11;39;06
Ich meine, wir sind hier ein riesiges Unternehmen mit 350 Mitarbeitern. In USA sind aktuell fünf Leute - wachsend aber natürlich. Das ist natürlich die gute Nachricht. Aber irgendwo musst du anfangen. Wenn wir jetzt Richtung IT und Digitalisierung schauen, ich meine ja das ist das Thema, aus dem komme ich. Ist ein no-brainer dass wir das Thema und das Portfolio drüben anbieten.

00;11;39;09 - 00;12;03;18
Ich würde sagen Supply Chain und Operation Management war ja ursprünglich eigentlich der Trigger, um zu sagen, wir gehen nach Amerika. Von daher, ich meine da sehen wir Riesenpotenzial natürlich. Du kannst da diese ganzen Supply Chain Themen beim OEM, aber auch bei den Lieferanten einsetzen und eigentlich auch branchenunabhängig, unabhängig von der Automobilindustrie. Und von daher ist das auch natürlich ein Fokusthema von uns, das wir ganz, ganz stark auch bespielen.

00;12;03;21 - 00;12;22;23
Auch Recruitingseitig, dass wir da die entsprechenden Ressourcen auch bekommen mit Erfahrung die auch ein Netzwerk mitbringen. Und ja, das sind mal die zwei Themen mit denen wir so begonnen haben. Und ich glaube im Laufe der Zeit oder im Laufe des Rampups ist auch ganz stark das Thema Regulatory Compliance dazugekommen und auch in Verbindung mit US Market Entry Strategies.

00;12;22;25 - 00;12;44;20
Da merkt man auch mittlerweile, dass die Nachfrage da echt hoch ist. Also wir haben jetzt wirklich auch schon aus Südafrika und Südamerika die ersten Anfragen für Market Entry USA bekommen. Sind auch gerade an den ersten Angeboten dran. Also das scheint vielversprechend zu sein und dürfte strategisch eine gute Wahl gewesen sein. Parallel sind wir natürlich auch dran, unsere Produktportfolio ständig zu erweitern, wenn du schaust

00;12;44;20 - 00;13;03;22
Richtung Engineering machen wir jetzt momentan auch schon sehr, sehr viel in der Detroit Area. Also auch da haben wir einen Fokus gesetzt und auch im Bereich After Sales kommt jetzt wieder ein bisschen Schwung rein. Und auch da werden wir jetzt schauen, dass wir die nächsten Schritte machen. Wie unterstützt jetzt EFS Consulting genau Firmen, die aus Europa oder aus einer anderen Region auf den US Markt kommen möchten.

00;13;03;22 - 00;13;22;22

Haben wir da schon so ein Framework, eine gewisse Methode oder was brauchen die? Ja wir haben ein Framework natürlich, ich würde sagen wir haben eigentlich drei Pfeiler, das erste ist einfach einmal generell Visibility Study. Machen natürlich viele auch intern, aber das ist der erste Schritt, um dann quasi mal zu sagen okay, lohnt sich ein Investment überhaupt? Wollen wir uns das genauer anschauen?

00;13;22;22 - 00;13;41;25
Gibt es vielleicht schon Eintrittsbarrieren, die es uns sowieso unmöglich machen mit diesem Produkt in den US Markt einzutreten? Im nächsten Schritt hast du dann natürlich, wenn es das heißt ja, also es gibt keine legal barriers, aber lass uns noch mal das Potenzial anschauen. Dann gibt es im zweiten Schritt eine Market Entry Strategy. Natürlich, da werden verschiedenste Aspekte natürlich behandelt.

00;13;41;25 - 00;14;05;04
Natürlich der Legal und der Regulatory Faktor, HR, Operationalisierung und vieles weitere. Grad wenn du über Produkte sprichst, Produktexport oder Import nach USA gibt es natürlich extrem viele Regulierungen und Zertifikate, die es dazu zu machen gibt und zu erfüllen gilt. Und ja, da sind wir auch ganz stark dran. Ich meine, da haben wir ja auch in Wien ein riesiges Team, das da dran arbeitet und uns da unterstützt.

00;14;05;08 - 00;14;25;25
Und eigentlich ist das universal einsetzbar. Also egal ob es von China nach USA ist... ist vielleicht ein komplizierteres Thema aktuelle, aber grundsätzlich können wir da wirklich von Anfang bis Ende unterstützen. Und natürlich dann im letzten Schritt hast du dann auch noch eine Operationalisierung oder die Implementierung von der Strategie. Da können wir natürlich auch von Anfang bis Ende unterstützen.

00;14;25;27 - 00;14;48;19
Und ja, da sind wir gerade dran, an diesem Portfolio ein bisschen zu schleifen. Wir merken es halt jetzt auch gerade in den Angebotserstellungen und in den ersten Projekt Kick offs. Da gibt es dann natürlich auch viel zu lernen, viele Aspekte, die es zu beachten gilt. Aber grundsätzlich sind wir da aktuell, wenn man auch das Team hier hernimmt, aus Wien sehr, sehr gut aufgestellt. Christian wir sind ja originär eine Automotive lastige Firma.

00;14;48;19 - 00;15;09;02
Das ist der Sektor, wo wir, glaube ich, am meisten Erfahrung gesammelt haben bis jetzt. Wollen wir uns in den USA auch als Automotive Firma positionieren oder wollen wir das als Chance nutzen, quasi vielleicht einmal auch von dieser Positionierung ein bisschen wegzukommen? Das Wort Chance, das trifft mich jetzt ein bisschen. Ich glaube, für die USA gilt dasselbe wie für Europa.

00;15;09;04 - 00;15;43;12
Ja, wir haben einen großen Automotive Footprint. Wir sind im Herzen aus Automotive gewachsen, aber auch ja das, was wir dort gelernt haben, das ist jetzt nicht in allen Aspekten, aber in vielen Aspekten in vielen Branchen einsetzbar. Und genauso wie wir in Europa seit einigen Jahren mit bestimmten Themen, ob das jetzt das Thema Informationssicherheit, das Thema Product oder Regulatory Compliance im Allgemeinen, aber auch das Thema Supply Chain branchenübergreifend tätig sind, werden wir das in Amerika auch sein, weil es gibt keinen Grund, uns da einzuschränken.

00;15;43;15 - 00;16;02;21
Der Market Entry wird mit Sicherheit so wie in Europa immer noch Automotive lastig sein, weil das halt der Trigger war, aber Sky is the Limit. Wir machen das jetzt nicht zum Ersten Mal, wie wir heute schon gehört haben. Wir haben ja schon Offices in Japan und in China unter anderem. Können wir aus diesen Erfahrungen, die wir da gesammelt haben, etwas mitnehmen für den amerikanischen Markt oder ist es dort völlig anders?

00;16;02;24 - 00;16;27;03
Ich glaube, Erfahrungen kann man immer mitnehmen. Ich meine, was jetzt dieses ganze Thema, ich sage mal das der Rahmenbedingungen betrifft: Nein, weil eine Firma zu gründen in China und auch die ganze, sage ich mal Immigration und arbeitsrechtliche Themenstellung, ob man es glaubt oder nicht, ist in China elementar einfacher als in Amerika. Deswegen glaube ich nicht, dass man da was mitnehmen kann, was man aber sehr wohl mitnehmen kann.

00;16;27;03 - 00;16;59;28
Es sind Überlegungen wie starte ich dort akquisitorisch. Nur da muss man sagen, unser grundsätzlicher Ansatz in Amerika ist tatsächlich anders als in China. Wie wir nach China gegangen sind und auch in Japan war es so, war eigentlich unser vordringliches Ziel eben nicht bei europäischen Joint Ventures zu akquirieren, sondern wir wollten dort explizit quasi in die lokale Industrie, um auch unsere knowledge base zu erweitern und auch sozusagen auf der einen Seite europäische Gedanken in die lokale Industrie zu bringen, aber durchaus auch chinesische und japanische Gedanken uns anzueignen.

00;17;00;02 - 00;17;26;17
In Amerika ist der Market Entry jetzt eher dadurch getrieben, dass wir versuchen, unsere Kunden zu begleiten und auf dieser Basis dann dort im Prinzip auch amerikanische Kunden zu adressieren. Speziell jetzt im Supply Chain Bereich, wo offensichtlich das Angebot nicht so breit ist wie in Europa. Also so gesehen ist wahrscheinlich der sozusagen Übertragbarkeitseffekt überschaubar groß. Aber ich sage mal, als lernende Organisation versuchen wir alles mitzunehmen und keine Fehler zweimal zu machen.

00;17;26;19 - 00;17;48;09
Michael und vielleicht die Frage jetzt mehr bezogen auf den Ansatz. Die Amerikaner gelten ja als sehr pragmatisch, als praktische Menschen. Das ist jetzt für uns ein Problem, sozusagen. Widerspricht das unsere Art zu arbeiten oder können wir ganz gut damit umgehen? Oder wie ist das so? Das ist eine spannende Frage. Also ich meine grundsätzlich ja. Sie ticken ein bisschen anders, dieses Pragmatische, das merkt man auch in den Projekten, klar.

00;17;48;10 - 00;18;16;03
Also es ist wirklich ein an Let's do it und einfach machen, weniger dokumentieren. Wir auf der anderen Seite haben natürlich schon einen analytischen Ansatz immer gewählt, den wir auch einbringen wollen. Und ich glaube, für uns ist die Herausforderung, vor der wir stehen, dass wir einfach die richtige Balance finden, um dort das richtige Angebot, die richtigen Leistungen absolvieren und von dem Hintergrund haben wir ja jetzt die ersten US Mitarbeiter und die werden auch sicher ein bisschen eine andere Sichtweise einbringen.

00;18;16;03 - 00;18;39;03
Wie ich schon eingangs erwähnt habe, ich glaube, wir werden auf jeden Fall unsere Balance finden und ein Mittelding zwischen Pragmatismus und Dokumentieren finden und ja, da arbeiten wir dran. Und da bin ich sehr, sehr gespannt, wie wir uns da weiterentwickeln. Das Beste aus zwei Welten. Also ich sage mal, wir haben schon die Intention, das, was wir so schön als unsere DNA bezeichnen, die sich ja schon unterscheidet.

00;18;39;03 - 00;19;03;26
In der Art und Weise, wie wir die Dinge angehen von unseren, sage ich mal wesentlichen Wettbewerbern. Auch da wird es sozusagen eine Weiterentwicklung geben, weil die auf ein amerikanisches System mit amerikanischen Mitarbeitern zu übertragen wird mit Sicherheit zu Veränderungen führen. Aber das ist auch gut so, es wird aber trotzdem was Spezifisches sein. Wir werden jetzt keine, wie soll ich sagen, rein amerikanische Firma werden, sondern wir werden so ein amerikanisch österreichisches Derivat werden.

00;19;03;26 - 00;19;22;09
Und wir werden dafür sorgen, dass wir auch das, was wir in Amerika sehen und erleben, auch zurück transportieren nach Österreich. Ja, also ich glaube, das ist ja einer der Gründe, auch global tätig zu sein, weil man einfach hier so viele Dinge sammeln und erfahren kann und sich in dann letztendlich gesamtheitliche optimieren und die Chance, wenn wir uns nicht entgehen lassen.

00;19;22;11 - 00;19;41;26
Ich kann da vielleicht auch Kundenfeedback teilen, also deswegen die Frage ist ja lustig, weil die Kunden aus einem unserer ersten Projekte - das Feedback war tatsächlich super Job gemacht, aber ihr seid schon sehr deutsch. Also das war schon mal das Feedback, das wir bekommen haben und das war eben genau darauf abgezielt, was wir gesagt haben. Es war sehr analytisch, sehr dokumentiert.

00;19;41;29 - 00;20;03;01
Man hätte sich an der einen oder anderen Stelle einfach mehr Machen gewünscht. Also einfach mal zugreifen, anpacken und einfach machen und weniger nachdenken. Da gilt es den goldenen Mittelweg zu finden. Dann bleibt mir eigentlich nur noch eine Frage. Und zwar was sind jetzt die weiteren Pläne? Was sind die Ambitionen und Ziele für die nächsten fünf Jahre mit EFS Americas?

00;20;03;01 - 00;20;32;14
Wo wollen wir hin? Ja, eine gute Frage. Ich meine, ich glaube, aktuell suchen wir natürlich die Kunden Kontakte, die wir haben, da unseren, unseren Footprint zu erweitern, das mal auszubauen, da mal stabil zu werden. Auf der anderen Seite natürlich auch hinsichtlich Recruiting ein stabiles Team aufbauen mit den Fähigkeiten, die wir schätzen und die wir auch forcieren wollen. Und ja, das Sky is the Limit. Versuchen natürlich auch branchenübergreifend zu schauen, auch mal Richtung amerikanische OEMs.

00;20;32;18 - 00;20;51;20
Also es gibt viele Ideen, es gibt viele Möglichkeiten, die sich da bieten werden. Sag jetzt mal Step by Step. Erst einmal Rampup stabilisieren und dann geht's weiter. So ist es. Aber ich sage mal genauso wie wir alle unsere Dinge sehr, sehr genau beobachten, wie sie sich entwickeln. Dort geht es tatsächlich um Geschäft etablieren und wachsen und zwar signifikant wachsen.

00;20;51;20 - 00;21;10;07
Also wenn wir dort in drei Jahren immer noch fünf oder zehn Leute haben, dann haben wir was falsch gemacht. Das wird nicht stattfinden. No pressure. Ja, wunderbar. Dann möchte ich mich sehr herzlich bei euch bedanken, dass ihr heute zu Gast wart bei uns. Wenn jetzt jemand neugierig geworden ist und sich gerne mit euch zum Thema unterhalten möchte, wo kann er euch dann erreichen am besten?

00;21;10;09 - 00;21;30;01
Ja, ich glaube auf LinkedIn ist ja momentan sehr, sehr viel Präsenz von unserem Marketingteam getriggert. Von daher entweder über LinkedIn natürlich am einfachsten, da bin ich ja sehr, sehr gut erreichbar und auch sehr kommunikativ. Lieber Christian, lieber Michael, vielen Dank und ich wünsche euch viel Erfolg. Ich freue mich schon auf das nächste Mal, wenn wir hier sprechen zu diesem Thema.

00;21;30;04 - 00;21;31;14
Tschüss. Dankeschön. Danke sehr.